Delikatessen by Martin Walker

Delikatessen by Martin Walker

Autor:Martin Walker [Walker, Martin]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-09-08T20:41:38+00:00


[213] 17

Arm in Arm schlenderten Bruno und Pamela früh am Morgen auf den Stall zu. Hector, so berichtete sie, sei sieben Jahre alt und aus der Selle Français-Zucht, der die besten Springreitpferde Frankreichs entstammten wie auch das Goldpferd aus der französischen Équipe bei den Olympischen Spielen von Seoul. Selle Français sei im Wesentlichen eine anglonormannische Rasse, gekreuzt aus englischen Vollblütern, die auf Araber zurückgingen, und mittelalterlichen Schlachtrössern der Normandie. Daraus hervorgegangen war ein klassisches Spring- und Jagdpferd, leicht zu trainieren, robust und von sanftem Charakter. Hector, ein Wallach, hatte sich bereits auf etlichen Turnieren hervorgetan, war aber ein bisschen zu langsam für Jagdrennen und hatte darum die letzten drei Jahre in einer Reitschule zugebracht, die aufgrund der Rezession finanziell in Schwierigkeiten geraten war. Einer von Pamelas Freunden hatte gehört, dass Hector zu einem günstigen Preis zum Verkauf stand, worauf sie, der Bürgermeister und der Baron auf den Gedanken verfallen waren, dass er das perfekte Geschenk für Bruno sei.

»Ich bin schon auf ihm geritten. Er ist intelligent, leicht zu führen und sehr stark«, sagte sie. »Auf ihn ist Verlass. Er wird dich nicht in Schwierigkeiten bringen und dich [214] wahrscheinlich sogar davor bewahren, Dummheiten zu machen.«

»Klingt ganz nach dir«, entgegnete Bruno und gab ihr einen Kuss auf den Hals, immer noch voller Lust auf sie, obschon sie sich in der Nacht und morgens beim Aufwachen geliebt hatten.

»Na, doch nicht im Stall.« Sie umarmte ihn kurz und stieß ihn dann weg. »Hör zu, was ich sage, ist wichtig. Der erste Ausritt ist entscheidend für euer zukünftiges Verhältnis, und deshalb solltest du jetzt alles richtig machen. Erinnere dich an das, was ich dir beigebracht habe.«

Bruno betrat die Box, murmelte wiederholt den Namen seines Pferdes und wartete mit einer Möhre in der Hand darauf, dass Hector auf ihn zukam. Er näherte sich, nahm die Möhre und ließ sich von Bruno Kopf und Nacken tätscheln. Während Bruno ihm über die Flanken strich, um ihn an seine Berührungen zu gewöhnen, wurde er von Hector beschnuppert, der anscheinend die zweite Möhre in seiner Tasche gewittert hatte.

Bruno inspizierte seinen Wallach, wie er es gelernt hatte, die Augen und das Maul, Ohren, Hufe und Fesseln. Immer noch Hectors Namen murmelnd, nahm er vorsichtig die Zügel in die Hand und führte ihn hinaus in den Hof, wo er ein paar Schritte mit ihm im Kreis ging, während Pamela ihre Stute Bess sattelte. Gähnend kam nun auch Fabiola aus ihrem gîte, um sich um Victoria zu kümmern. Als die beiden anderen Pferde gesattelt und zum Ausritt bereit waren, führte Bruno Hector in den Stall zurück, legte ihm den Sattel auf und gesellte sich mit ihm zu den anderen. Er tätschelte seinen Nacken, murmelte ihm ins [215] Ohr und wartete mit dem Aufsitzen, bis das Pferd ganz still stand.

»Wir reiten zuerst einmal um die Koppel herum«, entschied Pamela und setzte Bess in Bewegung.

Hector war zwei Handbreit höher als Victoria, sein bisheriges Reitpferd; Bruno kam sich geradezu erhaben vor. Gleich hingegen war der Brustumfang, weshalb er sich nicht groß umstellen musste, was die Position der Schenkel und Knie anging.



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